Während die AfD bundesweit zur Vernunft kommt, scheinen die Nerven bei der AfD in Rheinland-Pfalz blank zu liegen. Der folgende Vorgang wurde der Redaktion von einem AfD-Mitglied zur Kenntnis gegeben mit der Bitte, diesen anonym zu publizieren.
Beim Bundesparteitag der AfD in Dresden haben führende Funktionsträger die Partei auf einen Kurs der Vernunft gebracht. Unter der Führung Björn Höckes wurden eine ganze Reihe von Punkten ins Programm aufgenommen, die die AfD zu einer wirklichen Alternative zu den gebrauchten Parteien macht, z. B.:
- Dexit
- Einwanderung nach dem japanischen Modell
- uvma.
Nach dem Bundesparteitag ist die AfD auf dem rechten Weg
Ein weiteres Highlight war die Abstimmung darüber, ob Dr. Hartwig sich wieder um das Verhalten des Altparteienschutzes, vulgo VerfSchutz, kümmern solle. Hartwig war über ein Jahrzehnt Chefsyndikus der Bayer AG und hatte bei der AfD jahrelang erfolgreich die Arbeitsgruppe »Verfassungsschutz« geleitet. Auf Betreiben des Berufsschullehrers Meuthen, der sich Prof. nennt, weil sein ehem. Arbeitgeber eine „Hochschule“ für Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung ist, wurde er per Abstimmung im BuVo ohne Begründung abgesetzt. J. Cotar hatte nicht einmal auf Rückfrage Mut zur Wahrheit. Wahrscheinlich hatte Hartwig den Bunzvorsitzenden Meuthen kritisiert und das geht in der AfD ja mal gar nicht.
Dr. Hartwig soll wieder in sein Amt
Eine besondere Peinlichkeit war die Rede von Joachim Paul, der die Deligieren aufforderte, nicht für Hartwig zu stimmen! Und warum? Ein Sieg bei einem Provinzgericht veranlasste den ehemaligen Hoffnungsträger Paul in der Sprache der ewigen Kriegstreiber von never change a winning team zu schwadronieren. Das ist in etwa so, als würde Kroos aus der Nationalmannschaft geschmissen, diese dann gegen Gibraltar gewinnen und Paul fordern, Kroos nicht zurückzuholen, weil man ihn nicht bräuchte!
Joachim Paul kann Englisch
Derweil hat die AfD in Rheinland-Pfalz die Landtagswahl verkackt, und zwar so richtig. Und das, obwohl sie einen Tippgeber als Wahlkampfleiter auserkoren hatte. Vielleich hätte der Damian Lohr sich besser mit Politik, als mit Bausparkassen auskennen sollen. Während des Parteitags in Idar-Oberstain 2020 hatte er den über 300 Deligierten sein Dasein als „Tippgeber für Finanzen und Bausparkassen, selbständig, Kriegsfeld“ noch als „Berufserfahrung“ verkauft. So tippte der Geber also neben Schule und Studium. Der Wahlkampf war ein Desaster.
Die Hälfte der Wähler, die vor 5 Jahren noch AfD gewählt hatten, ging verloren. Die meisten wurden zu Nichtwählern. Das Jahr hat schrecklich begonnen.
Nur was machen die Leistungsträger der AfD Rheinland-Pfalz. Die Briefe ihrer Mitglieder beantworten sie jedenfalls nicht.
Statt dessen schreiben sie Abmahnungen und strengen Parteiausschlussverfahren an.
Jetzt fliehen die Mitglieder und Wähler vor den Machenschaften des Vorstands. Die Hälfte der Wähler sind von der Fahne und Hunderte Mitglieder ebenfalls. Der Wahlkampf war ein Desaster. Und was machen unsere Helden?

Die wollen Uwe Junge aus der Partei ausschliessen, weil er seine Meinung geäußert hat! Angeblich zum Schaden der Partei.
Und sie schreiben Abmahnungen, wie die, die uns hier übermittelt wurde.
Abmahnung
Quelle: Schreiben des Landesvorstands
Grußformel,
Der Landesvorstand hat einstimmig beschlossen, Ihnen wegen Verstoßes gegen Satzung und Grundsätze der AfD sowie parteischädigenden Verhaltens eine Abmahnung gemäß § 7 Abs. 3
Landessatzung zu erteilen. Wir weisen Sie gemäß § 7 Abs. 3 Satz 2 TS 2 Landessatzung darauf hin, dass das beanstandete Verhalten im Wiederholungsfall oder ein vergleichbares Verhalten weitergehende Ordnungsmaßnahmen bis hin zum Parteiausschlussverfahren gemäß § 7 Abs. 5 Landessatzung nach sich ziehen kann.
Begründung:
Am 31. Dezember 2020 um 19:11 Uhr haben Sie auf Facebook folgenden Post abgesetzt:

Das Posting ist mindestens missverständlich, im schlechtesten Falle sogar böswillig. Es erweckt den Eindruck, dass Sie versuchen, eine demokratische Legitimation des Landesverbandes insbesondere des Landesvorstands als oberstes Leitungsorgan durch Ihre These des „Netzwerks“ in Frage zu stellen. Des Weiteren kann für einen außenstehenden Dritten der Eindruck entstehen, als würden Sie über weitere Informationen über mögliche Pläne, die zum Zerfall des Landesverbandes führen, verfügen. Gerade in einem Superwahljahr 2021 sind solche Thesen auf der Landesseite mit 35 TS Fans für die Reputation einer Partei äußerst schädlich.
Quelle: Schreiben des Landesvorstands
Ich lasse diese Provinzposse hier mal inhaltlich unkommentiert. Beide Texte sprechen für sich selber.
Da in dem Brief steht, der Landesvorstand habe „einstimmig beschlossen“, hier die Täter:
- Landesvorsitzender, Michael Frisch, michael.frisch@alternative-rlp.de
- 1. Stellvertretender Vorsitzender, Sebastian Münzenmaier, sebastian.muenzenmaier@alternative-rlp.de
- 2. Stellvertretender Vorsitzender, Dr. Jan Bollinger, jan.bollinger@alternative-rlp.de
- 3. Stellvertretender Vorsitzender, Bernd Schattner, bernd.schattner@alternative-rlp.de
- Landesschatzmeister, Kai Uwe Dettmar, kai.dettmar@alternative-rlp.de
- Stellvertretender Landesschatzmeister, Gilbert Kalb, gilbert.kalb@alternative-rlp.de
- Landesschriftführer, Robin Classen, robin.classen@alternative-rlp.de
- Stellvertretender Landesschriftführer, Justin Cedric Salka, justin.salka@alternative-rlp.de
- Beisitzer, Joachim Paul, joachim.paul@alternative-rlp.de
- Beisitzer, Eugen Ziegler, eugen.ziegler@alternative-rlp.de
- Beisitzer, Iris Nieland, iris.nieland@alternative-rlp.de
- Beisitzer, Damian Lohr, damian.lohr@alternative-rlp.de
- Beisitzer, Alexander Heppe, alexander.heppe@alternative-rlp.de
- Beisitzer, Sabine Capers, sabine.capers@alternative-rlp.de,
Was ist also in diesem Jahr passiert?
Der Wahlkampf eine Katastrophe, die Mitglieder fliehen, das Wahlergebnis schrecklich, ausser für die, die ihr Pöstchen im Landtag behalten. Jetzt lachhafte Verfahren gegen verdiente Mitglieder und ehemalige Funktionäre.
Wenn ich mir den Facebook-Betrag noch einmal durchlese, dann wird mir klar, dass der Landesvorstand diesen Text als Programm verwendet!
Eine Antwort auf „Landesvorstand der AfD RLP dreht durch“
Die Interpretation des Facebook-Beitrags durch den Landesvorstand ähnelt der Vorgehensweise des Verfassungsschutz‘. Wenn z. B. Gauland sagt: „Die AfD ist die Alternative für Deutschland!“, dann meint er damit: „Wir müssen alle Ausländer ermorden.“
Warum sollte ein Netzwerk eine Legitimation in Frage stellen? Netzwerke gibt es immer und überall! Und wie kommen die Oberschlaumeier des Landesvorstands darauf, dass eine wage Prognose und ein Wunsch etwas mit düsteren Plänen zu tun haben.
Alles sehr an den Haaren herbeigezogen. Diese Abmahnung sagt mehr über die Landesvorstand RLP als über das abgemahnte Mitglied aus!