Alltag in Deutschland, in Zeiten einer „Pandemie“, die nicht enden möchte. Oder darf.
In einer Arztpraxis. Überall Schilder: „Maskenpflicht. Bitte FFP2-Maske tragen!“
Der Patient hat die Maske über den Mund gezogen.
Arzthelferin: „Bitte ziehen Sie Maske über die Nase.“
Patient: „Warum sagen Sie das?“
A: „Damit sich keiner ansteckt!“
P: „Glauben Sie, dass eine Heimwerkermaske schützt?“
A: „Es ist Vorschrift!“
Andere A: „Wir müssen sonst Strafe zahlen!“
P: „Sie müssen Strafe zahlen, wenn ich die Maske nicht über die Nase ziehe?“
Peinliches Schweigen.
Quelle: Deutschland, 10/2022
Wie ist so etwas möglich?
In einer anderen Arztpraxis. Ein Belastungs-EKG steht an.
A: „Bitte ziehen sie die Maske wieder an!“
P: „Die Pandemie ist vorbei.“
A: „Es ist Vorschrift. Außerdem hat eine meiner Bekannten Corona bekommen.“
P: „War sie geimpft?“
A: „Ja, drei Mal!“
Wieder peinliches Schweigen.
Quelle: Deutschland 10/2022
Dem Angehörigen des gemeinen Volkes reicht eine Vorschrift des Regimes aus, um seine Mitmenschen zu kujonieren. Auch wenn wir täglich vielfach sehen, dass diejenigen, die die Regeln machen, sich selbst nicht daran halten. Der Grüßaugust in der Eisenbahn, die Grünen auf engstem Raum im Dirndl, die SPD-Fraktion beim Gruppenbild inkl. minutenlangem singen und klatschen.
Und das alles, obwohl es Befehlsnotstand nicht mehr gibt. Und Drosten und das RKI sagen und schreiben, dass die Gesichtswindeln nicht helfen. #IchHabeMitgemacht
Wohin das führen kann?
Wir haben einen Erklärungsansatz aus anarchistischer Sicht gefunden (ef-Magazin):
Wie war so etwas nur möglich?
Eine Antwort, die niemand hören will von David Dürr
Der Autor ist Wirtschaftsanwalt und Notar in Basel sowie emeritierter Rechtsprofessor der Universität Zürich.
Das war die immer und immer wieder gestellte, aber nie wirklich beantwortete Frage beim Strafprozess über die Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha, der nun kürzlich nach 16 Jahren endete: Wie war so etwas nur menschenmöglich? Wie konnte es nur kommen, dass ein solches Terrorregime in nur vier Jahren ein ganzes Land in ein einziges Zuchthaus mit totaler Erniedrigung und Enteignung der Insassen, mit Umerziehungslagern, Arbeitskolonnen, Folterkellern, Hinrichtungsfeldern verwandelte und dabei ein Drittel der Bevölkerung vernichtete?
War es eine einmalig-diabolische Bosheit des Guerillaführers Pol Pot und seiner sadistischen Bande? Waren es Verwerfungen des eben zu Ende gegangenen Stellvertreterkriegs im unmittelbar benachbarten Vietnam? War es die naturgewaltartige Eruption einer allzu lange unterdrückten Bauernklasse? Oder eher der explosive Mix stalinistischer, maoistischer und nationalistischer Ideologien? Vor allem solch historische und politologische Fragen wurden noch lange intensiv diskutiert und wissenschaftlich erörtert. Eine abschließende Antwort blieb allerdings aus, nicht zuletzt deshalb, weil dieses internationale Kriegstribunal nur schleppend vorankam, die inzwischen greisen Hauptangeklagten größtenteils wegstarben und damit das Interesse an jener alten Geschichte mehr und mehr verflog. Erst jetzt wieder, da der letzte noch lebende, hochbetagte Rote Khmer Khieu Samphan zu lebenslanger Gefängnisstrafe verurteilt wurde – besonders lange wird sie nicht mehr dauern –, kommt diese beklemmende Frage erneut auf: Wie war so etwas nur möglich?
Die Antwort auf diese Frage wird voraussichtlich erneut ausbleiben. Denn diejenigen, die die Frage damals stellten und sie auch jetzt nochmals stellen, die Staaten des Tribunals, die Richter, die Prozessbeobachter, die Journalisten, die Wissenschaftler, wollen die Antwort nicht hören. Sie wissen genau oder sie verdrängen es zu wissen, dass die wahre Antwort all das zu Fall bringt, worauf diese Staaten, Richter, Prozessbeobachter, Journalisten, Wissenschaftler gründen und wovon sie gut leben: Möglich war das alles, weil die Roten Khmer ein Staat waren. Dessen offizieller Name war „Demokratisches Kampuchea“, unter befreundeten sozialistischen Staaten auch „Volksrepublik Kampuchea“. Wie es sich für einen Staat gehört, hatte diese Volksrepublik eine Staatsverfassung. Darin vorgesehen war als staatliche Legislative ein 250-köpfiges, vom Staatsvolk gewähltes Parlament. Ebenfalls auf der Staatsverfassung beruhte die staatliche Regierung, deren Vorsitzender der berüchtigte Pol Pot war. Vorsitzender des Staatspräsidiums war der jetzt eben verurteilte Khieu Samphan.
Ausgestattet mit all diesen Staatsattributen, waren die Roten Khmer nicht einfach eine gewaltbereite Organisation, sondern der offizielle Status – der „Staat“ eben – des ganzen Landes, die monopolisierte Verkörperung der gesamten Landesbevölkerung. Das allein musste zwar nicht zwingend bedeuten, dass nun einfach alles erlaubt sei; doch eine Rechtfertigung dafür, überhaupt in Rechte anderer Leute eingreifen zu dürfen, musste als Staat nicht mehr bemüht werden. Diese entscheidende erste Hürde gegen Übergriffe aller Art war vom Tisch. Als Staat stand diese Bande nicht mehr auf Augenhöhe mit allen anderen Menschen und Organisationen des Landes; sie war nicht mehr nur Akteur, sondern im Sinn des Wortes Obrigkeit. Kein Wunder, geschah dann das, was in Kambodscha geschehen ist.
Eine Antwort auf „Wie war es möglich?“
Wenn die Gewaltenteilung funktionieren würde und die Medien ihren unabhängigen Job machen würden, würde ich mir diesbezüglich keine Sorgen mehr machen!