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Kriegsursachen

Seit über einem Jahr tobt der Krieg in der Ostukraine, am 24.02.2022 überschritten reguläre russische Truppen die Grenze. Die westliche Qualitätspresse und Regierungsorganisationen sprechen von einem „Überfall„, die russische Regierung nennt es eine „Spezialoperation„.

Auch bezüglich der Kriegsursachen herrscht Meinungsvielfalt. Der Westen behauptet, Putin habe das Völkerrecht gebrochen und wegen imperialistischer Pläne die friedliebende Ukraine angegriffen. In Rußland wird dagegen auf den illegalen Putsch 2014 („Maidan“) und den Beschuß der ostukrainischen Regionen, die sich für autonom erklärt haben, mit Tausenden Toten verwiesen.

Wir möchten aber noch weiter zurück gehen, um die tieferen Ursachen des Konflikts zu ergründen. Schließlich ist Teil Osteuropas schon lange eine umkämpfte Region mit wechselnder Besiedlung, verschiedenen Religionen und tiefen Brüchen.

Chasaren

Auf der Netzseite „Wir Juden“ werden verschiedene Ethnien genannt, die zum auserwählten Volk Gottes gehören.

Vom 8. bis 11. Jahrhundert waren wir Juden wilde Reiter, genannt die Chasaren. Zwischen Krim und Kaspischem Meer beherrschten wir die ganze Region. Auch das Gebiet des heutigen Georgien.

Ausdehnung des Chasarenreiches ca. 850

Für Byzanz waren die Chasaren wichtige Bundesgenossen. In mehreren Kriegen besiegten sie die anstürmenden Armeen des arabischen Kalifats.

Unter Historikern ist ungeklärt, ob nur der Khagan, die Fürsten und die Oberschicht Juden waren oder mehr oder weniger weite Teile des Volkes. Zahlreiche Quellen belegen, dass die Elite hebräisch sprach, den Shabbat heiligte und die jüdischen Speisegesetzte einhielt.

Chazaren-Münze aus Silber. Die Inschrift mit arabischen Schriftzeichen lautet: „Moses ist der Bote Gottes.“

Im 10.Jahrhundert wurde das Chazarenreich von den Kiewer Rus erobert und zerstört.

Quelle

Der Kiewer Rus

Der Kiewer Rus war ein quasi der Vorläufer Rußlands. Wikipedia sagt;

Die Kiewer Rus , auch Altrussland,Kiewer Russland bzw. Kiewer Reich, war ein mittelalterliches-altostslawisches Großreich, das als Vorläuferstaat der heutigen Staaten Russland, Ukraine und Belarus angesehen wird. Der im 19. und 20. Jahrhundert geprägte Begriff kann auch als Bezeichnung der Epoche in der Geschichte der Rus verstanden werden, in der Kiew als Großfürstensitz das politische und kulturelle Zentrum der Rurikiden-Dynastie war.

Kiewer Rus um das Jahr 1000 (Quelle: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=551850)
Quelle

Verwundert reiben wir uns die Augen und fragen uns, warum heute die Ukrainer eine andere Sprache sprechen, als die Russen. Welche Entwicklung liegt dem zugrunde?

Dazu werfen wir einen weiteren Blick in die Geschichte:

Ukrainisch gehört zusammen mit dem Russischen, dem Belarussischen und dem Russinischen zur ostslawischen Sprachgruppe.

Der Name „Rus“ für das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Ostslawen führte später bisweilen zu Verwechslungen, wo es mit Russland gleichgesetzt oder historisch unzutreffend so genannt wurde. So kam es beispielsweise zu den älteren Bezeichnungen „Großrussisch“ für Russisch und „Kleinrussisch“ (oder Ruthenisch) für Ukrainisch, die zusammen mit dem Belarussischen und unter der Annahme einer Art gemein-„russischen“ Dachsprache auch unter vielen Sprachwissenschaftlern noch bis in die 1960er Jahre als Dialekte aufgefasst wurden.

In der ältesten Epoche (ungefähr bis zum 14. Jahrhundert) hatten alle Ostslawen eine gemeinsame Schriftsprache (Altostslawisch), in der mittleren (ca. 15. bis 18. Jahrhundert) benutzten die Vorfahren der heutigen Ukrainer und Belarussen gemeinsam die ruthenische Sprache. 1596 erschien ein Wörterbuch kirchenslawisch-altukrainisch – „Lexis“ von Lawrenti Zizania.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich neben dem bis dahin gebräuchlichen Kirchenslawischen eine aus der Volkssprache kommende ukrainische Schriftsprache und Literatur. Im 19. Jahrhundert erlebte die ukrainische Kultur und damit auch ihre Literatursprache eine Blütezeit; die Entwicklung konzentrierte sich weniger auf politische als auf wissenschaftliche Themen. Literaten wie Gogol bevorzugten Russisch.

Dennoch wurde 1876 aus Angst vor separatistischen Bestrebungen von Zar Alexander II. in Bad Ems auf Betreiben der zaristischen Zensurbehörde ein weitreichendes Verbot ukrainischsprachiger Publikationen ausgesprochen (Emser Erlass) mit der Begründung, dass „es keine spezielle kleinrussische Sprache gab, es nicht gibt und nicht geben kann“. Bis zum 17. Oktoberjul. / 30. Oktober 1905greg., als das von Sergei Witte ausgearbeitete Oktobermanifest von Zar Nikolaus II. verkündet wurde, unterlagen ukrainische wissenschaftliche Publikationen, Lesungen, Ausstellungen und Konzerte diesem Diktat. Der bedeutendste ukrainische Dichter Taras Schewtschenko (1814–1861) wurde für seine Texte und Gedichte in die kasachische Verbannung geschickt.

Nach diesem Verbot konzentrierte sich das ganze literarisch-wissenschaftliche Leben auf das österreichisch-ungarische Kronland Galizien, hauptsächlich in der Hauptstadt Lemberg. Auch ostukrainische Schriftsteller druckten ihre Werke in Galizien, was die Bildung einer einheitlichen Schriftsprache förderte. Die in Österreich-Ungarn übliche Benennung für Ukrainisch war „Ruthenisch“. Es war in Galizien und in der Bukowina auch Schul- und Amtssprache.

In der Karpatoukraine und auf dem Gebiet Ungarns und der späteren Slowakei gab es bereits im 19. Jahrhundert Bestrebungen zu einer eigenen Schriftsprache, die zwar auch auf den örtlichen ukrainischen Dialekten beruhte, sich aber von der ukrainischen Standardsprache unterschied. Diese Bestrebungen haben ab dem Ende der 1980er Jahre wieder zugenommen, ihr Ergebnis war die Kodifikation der karpato-russinischen Sprache auf der Grundlage des Dialekts von Zemplin. Stärker abweichend ist die jugoslawo-russinische Sprache in der Vojvodina, die wegen Gemeinsamkeiten mit dem Slowakischen als Übergangsdialekt zwischen ostslawischer und westslawischer Sprachenfamilie betrachtet werden kann.

Verbreitung (Prozentzahl der Sprecher) der ukrainischen Sprache in den Gouvernements des Russischen Reiches nach der offiziellen Statistik 1897

Mit der Gründung einer ukrainischen Volksrepublik 1918 wurde Ukrainisch erstmals zur Staatssprache, später auch in der Ukrainischen Sowjetrepublik. Während der Sowjetzeit war Ukrainisch also nicht verboten, jedoch dominierte die russische Sprache als Verkehrssprache alle wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten sowie die Medien. Deshalb unterliegt die Umgangssprache bis heute starken russischen Einflüssen. Dies ist besonders dann bemerkbar, wenn ein Vergleich mit dem Wortschatz der starken ukrainischen Diaspora in Kanada vorgenommen wird: dort tauchen wesentlich weniger Begriffe russischen Ursprungs auf, während „kanadisch-ukrainische“ Wörter im einheimisch-ukrainischen Sprachgebrauch selten benutzt werden oder in der Umgangssprache veraltet und exotisch wirken.

Mit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 wurde Ukrainisch zur alleinigen Amtssprache des neuen Staates, wenngleich Russisch in der Ukraine nach wie vor eine äußerst wichtige Rolle spielt. Es gab hierüber heftige Debatten, da auf dem Staatsgebiet der Ukraine einerseits ein signifikanter Teil der Bevölkerung Russen sind, andererseits auch viele Ukrainer, besonders im Osten des Landes, ausschließlich Russisch sprechen. Eine im ganzen Land verbreitete (seit der Unabhängigkeit mit fallender Tendenz), nur mündlich verwendete Mischform des Ukrainischen und Russischen ist der Surschyk.

Aufgrund dieser historischen Entwicklung war das Thema „Sprache“ im Wahlkampf emotional aufgeladen. Seit der Unabhängigkeit setzte eine Phase der Ukrainisierung ein, aber 2012 wurde der russischen Sprache in 13 der 27 Regionen des Landes wieder ein offizieller Status zugestanden.

In der Folge des russischen Angriffskrieges wurde außerdem die Forderung laut, vom kyrillischen zum lateinischen Alphabet zu wechseln (siehe Umschrift des ukrainischen kyrillischen Alphabets). Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Oleksij Danilow, sagte bereits im September 2021 in einem Interview mit Radio Svoboda, dass er die Idee des Übergangs der Ukraine zum lateinischen Alphabet unterstütze.

Quelle

Wir halten fest: Die ukrainische Sprache wurde nicht vom Volk verwendet, sondern künstlich als Literatursprache eingeführt – beginnend mit dem Ende des 18. Jahrhunderts (franz. Revolution). Zar Alexander II. hat während einer seiner Reisen nach Bad Ems die Gefahr dieser Entwicklung erkannt.

Spaltung durch Sprache

Der famose Wilhelm von Humboldt sagt:

Die Sprache ist gleichsam die äußerliche Erscheinung des Geistes der Völker; ihre Sprache ist ihr Geist und ihr Geist ihre Sprache; man kann sich beide nie identisch genug denken.

Quelle

Ergo kann man durch die teilweise Manipulation der Sprache eines Volkes oder gar der teilweisen Einführung einer anderen Sprache ein Volk anhand der äußerlichen Erscheinung des Geistes spalten.

Hätten Teile des Volkes sukzessive eine neue Sprache verwendet, dann könnte man vielleicht einen natürlichen Prozeß erwarten. Aber im Gebiet der heutigen Ukraine wurde die neue Sprache von interessierten Kreisen künstlich eingeführt – seitens der Literaten und dann 1918 von der neuen ukrainischen Regierung.

Die Spaltung ist hervorragend gelungen, heute bekriegen sich die Russen und Ukrainer. Meistens nützt das aber Dritten!

Spekulation

Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, daß ein Volk nach langer Zeit wieder an einen Siedlungsort zurückkehren möchte. Es ist schon einmal gelungen.

Ob das der wahre Hintergrund des Konflikts ist?

Dagegen sprechen gentechnische Erbgutsanalysen, nach denen nur ein Bruchteil der Aschkenasim Chasaren sind.

Als Aschkenasim, deutsch Aschkenasen oder aschkenasische Juden, bezeichnen sich mittel-, nord- und osteuropäische Juden und ihre Nachfahren. Sie bilden die größte ethno-religiöse Gruppe im heutigen Judentum. 1939 waren 94 % aller Juden aschkenasischer Abstammung, und im 21. Jahrhundert machen sie etwa 70 % aus.

Die Bezeichnung stammt vom biblischen Personen- und Gebietsnamen Aschkenas. Eingewanderte Juden übertrugen ihn im 9. Jahrhundert auf das deutschsprachige Gebiet und die dort lebenden Juden. Mit deren zunehmender Verbreitung ging der Name auf alle europäischen Juden über, mit Ausnahme der in Portugal und Spanien ansässigen Sepharden. Die beiden Bezeichnungen stehen denn auch für verschiedene Halacha- und Sittenkreise im Judentum. Die aschkenasische halachisch-juristische Tradition geht bis auf Rabbeinu Gerschom zurück und ist vor allem in den Rema-Glossen epitomisiert. Die einst verbreitetste Alltagssprache unter den Aschkenasim war Jiddisch; heute wird es fast nur in ultra-orthodoxen Kreisen als Muttersprache gesprochen.

Quelle

Außerdem lesen wir:

Der Orientalist Hugo von Kutschera, der Schriftsteller Arthur Koestler (1905–1983) (Der dreizehnte Stamm) sowie die israelischen Historiker Abraham N. Poliak (1910–1970) und Shlomo Sand (* 1946) vertreten die Theorie, die jüdischen Chasaren seien die Vorfahren der meisten oder aller Aschkenasim. Der amerikanisch-israelische Genetiker Eran Elhaik (* 1980) sieht im Genom europäischer Juden Hinweise auf eine Verwandtschaft mit vielen verschiedenen antiken Ethnien, darunter auch mit den Chasaren.

Andere genetische Untersuchungen erkennen einen angesichts von fast zwei Jahrtausenden Zerstreuung in der Diaspora hohen Grad an genetischer Homogenität und verweisen deutlich auf die überwiegend nahöstliche Herkunft der jüdischen Bevölkerung. Dies bedeutet auch, dass die Aschkenasim entweder keine Verwandtschaft zu den Chasaren aufweisen oder dass das chasarische Element nur einen kleinen Anteil ausmacht. Der Osteuropahistoriker Frank Golczewski nennt die These vom chasarischen Ursprung der Aschkenasim „mehr als fragwürdig“. Auch Hans-Jürgen Bömelburg und Stefan Rohdewald nennen sie „unplausibel“.

Nach dem russischen Historiker Wiktor Alexandrowitsch Schnirelman ist die Chasarenthese durch den Antizionismus ihrer Vertreter motiviert. Diese argumentierten, dass, wenn die Juden primär chasarischer Herkunft seien, Gottes biblische Verheißung des Landes Kanaan an die Israeliten für diese keine Geltung habe. Diese Versprechung gilt nach jüdischer Anschauung allerdings auch für Konvertiten, außerdem sind mehr als die Hälfte der heutigen Israelis keine Aschkenasim. Dem wird wiederum entgegengehalten, dass politische Implikationen nichts über den Wahrheitsgehalt des Kerns der Theorie aussagten. So sei Koestler selbst, basierend auf säkularen Überlegungen, ein überzeugter Zionist gewesen. Auch in der Sowjetunion wurde die Chasarentheorie zur Rechtfertigung für Antisemitismus und zur Legitimation russischer Eroberungen herangezogen. Heute wird die Chasarentheorie vor allem von Antisemiten wie der Christian-Identity-Bewegung oder dem rechtsesoterischen Verschwörungstheoretiker David Icke verbreitet, weil sie erlaubt, zwischen vermeintlich „guten“ und „bösen“ Juden, nämlich den angeblich von den Israeliten abstammenden Sepharden und den chasarischen, also eigentlich „asiatischen“ Aschkenasim zu unterscheiden.

Quelle

Hier verlassen wir den Diskurs, denn Angriffe ad hominem gehen gar nicht. Da hat einer keine Argumente.

  • Wer den Begriff „Verschwörungstheoretiker“ benutzt, leidet an fortgeschrittenem Autismus.
  • Luther war auch Antisemit.

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