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Ende einer Leitwährung?

„Entdollarisierung der Welt“

Ein französischer Experte prognostiziert die Unvermeidbarkeit der Abkehr der Akteure der Welt vom Dollar – die USA haben ihn zu einer wirtschaftlichen Waffe gemacht.

In einer Pressekonferenz im Jahr 1965 hatte der visionäre General de Gaulle das „exorbitante Privileg des Dollars“ gegeißelt. Der US-Dollar war bei weitem die wichtigste Reserve- und Handelswährung der Welt geworden, nachdem die USA von 1946 bis 1971 zugestimmt hatten, ihn zu einem festen Kurs von 35 $ pro Unze in Gold umzutauschen. Bei der Bildung ihrer Reserven stürzten sich die Zentralbanken natürlich auf den Dollar, dessen Einlagen stabil wie Gold, aber natürlich leichter handhabbar waren. Wenn die Amerikaner die Notenpresse anwarfen, war das so, als würden sie Gold produzieren.

De Gaulle hatte verstanden, dass sie ihren Krieg in Vietnam und ihre Eroberung des Weltraums auf Kosten der Europäer finanzierten. Deshalb begann die Banque de France ab 1965 damit, ihre Dollars systematisch in Gold umzutauschen.

Die Studentenproteste, die General de Gaulle zum Rücktritt bewegten, waren durch interessierte Kreise im Hintergrund organisiert. Seine Nachfolger reagierten nicht mehr auf die Machenschaften der Herrscher über die Weltreservewährung. Bis heute werden diese Zusammenhänge fast erfolgreich versteckt.

Anm. der Redaktion

Am 15. August 1971 beschloss Amerika, die Konvertibilität des Dollars zu beenden, ohne einen seiner Verbündeten vorher zu informieren.

In der frühen Neuzeit träumte so mancher davon, Gold aus Stroh zu spinnen. Wir erinnern uns an die Märchen. Auch die Gründung der Meißner Porzellanmanufaktur beruht auf der Behauptung, Gold aus minderwertigen Materialien herstellen zu können. Spätestens seit 1971 braucht man den Umweg über Stroh oder Ton gar nicht mehr zu gehen. Geld entsteht einfach so im Rechner.

Anm. der Redaktion

„Indem die USA ihre Währung in ein politisches Druckmittel verwandelt haben, haben die Amerikaner selbst unwissentlich eine weltweite Bewegung in Gang gesetzt, um den Dollarkönig zu entmachten.“ Im Jahr 2014 wurde BNP Paribas gezwungen, eine Strafe in Höhe von 9 Milliarden Dollar an die USA zu zahlen, weil sie nach europäischem und französischem Recht legal Exporte aus Kuba, dem Sudan und dem Iran in Dollar finanziert hatte, obwohl diese drei Staaten unter einem amerikanischen Embargo standen. Die USA betrachteten diesen Fall als in ihrer Zuständigkeit liegend, da die Transaktionen über ein Konto der BNP Paribas in New York abgewickelt wurden.

Auf diese Weise haben die Amerikaner anderen Ländern ihr Recht aufgezwungen, und die europäischen Unternehmen waren gezwungen, dem nachzukommen. Das haben wir gesehen, als sie 2018 den Iran verließen, nachdem Trump das Atomabkommen mit dem Iran von 2015 einseitig aufgekündigt hatte.

Der nächste Schritt bei der „Verwandlung des Dollars in eine Waffe“ war das Einfrieren der Dollarreserven der russischen Zentralbank im Jahr 2022 inmitten der russischen Sonderoperation in der Ukraine. Die nicht-westlichen Staatsoberhäupter sagten sich daraufhin: „Wenn ich mich mit meinem Nachbarn im Krieg befinde und dieser Konflikt Washington nicht gefällt, könnte ich plötzlich den Großteil meiner Devisenreserven verlieren.“ Also schränke ich meinen Handel mit Dollar ein.

Das tun sowohl Russland als auch Saudi-Arabien jetzt – ihre letzte Ölrechnung an China lautete auf Renminbi. Ferner planen die BRICS-Länder die Schaffung einer eigenen Währung für den Handel.

China hat bereits sein eigenes elektronisches Interbank-Zahlungssystem entwickelt, das eine Alternative zu Swift darstellt, das vom Westen kontrolliert wird.

Die Entdollarisierung der Welt wird nicht über Nacht abgeschlossen sein. Aber sie ist auf einem guten Wege.

Eine Antwort auf „Ende einer Leitwährung?“

Nixon war’s, der den Dollar von der Golddeckung löste und seither der „Petrodollar“ munter weiter gedruckt wird und durch nichts mehr gedeckt ist. Ähnlich unseres Euros, der seit Jahren von der EZB zig-milliardenfach zur Stützung finanzschwacher (südlicher) Staaten auf den Finanzmarkt geschwemmt werden. Solche selbstverschuldete Geldschwemme führt unweigerlich zur Inflation! Danke dafür EZB! Danke dafür EU!

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