Es kann nicht sein, was nicht sein darf
Mit wehenden Fahnen wird die politische Aufarbeitung der CS-Bankenkrise gefordert. Dort vermutet man die Schuldigen in einem überschaubaren Kreis. Ganz anders bei der Covid-Krise. Dort könnte man selbst zu den Schuldigen gehören. Vor genau zwei Jahren, im Juni 2021, äusserte ich mich in dieser Zeitung zum Thema «Corona-Impfung». Der Bericht mit dem Titel «Das Risiko von Impfschäden steht in keinem Verhältnis zur relativen Ungefährlichkeit des Virus für Kinder» war als «Meinung» deklariert. Damals sagte ich: «Mir fehlt bis anhin der sonst übliche fachliche Diskurs in Bezug auf diese Impfung.»
Meine Stimme blieb allem Anschein nach für lange Zeit die einzige impfkritische Stimme in den öffentlichen Printmedien, der «Berner Landbote» blieb das einzige Blatt, das der sachlichen Meinung eine Plattform bot. Das Echo war beachtlich. Es kam zu Solidaritätsbekundungen per E-Mail, Telefon oder in Form von Früchtekörben und Käseplatten. Aber es gab auch negative Stimmen. Diese bildeten zwar die Minderheit, waren aber heftiger, nicht selten aggressiv oder gar drohend. Die gehässigsten Reaktionen kamen von Seiten der Ärzteschaft bis hin zu offenen Anfeindungen an Fortbildungsveranstaltungen und der Drohung, mir die Zulassung zu entziehen. Besonders frustrierend ist, dass mir der fachliche Austausch unter «Kollegen» konsequent verweigert wurde. Interessant finde ich, dass diese kritischen Stimmen nahezu verstummt sind. Diejenigen, die am lautesten ihre Patienten zur Impfung drängten, sind leise geworden. Das dürfte damit zusammenhängen, dass während der «Omikron-Welle» viele Geimpfte, so auch Ärztinnen und Ärzte, teils schwer an Covid erkrankten. Zwei Ärzte berichteten mir über schwere Impfkomplikationen (Guillain-Barré-Syndrom und Herzmuskelentzündung) bei einem Sohn und einem Enkel.
Der kürzlich verstorbene Pathologe Prof. Arne Burkhard, ehemaliger Dozent an der Universität Bern, hat Patienten untersucht, die in zeitlichem Zusammenhang zur mRNA-Injektion verstorben sind. Anhand der Gewebeproben konnte er den Mechanismus der Impfschädigungen aufzeigen und mittels sogenannten immunhistochemischer Verfahren auch beweisen. Es ist unbegreiflich, weshalb diese wichtigen Daten von der Wissenschaft ignoriert werden. Wo kein Diskurs stattfindet, werden auch keine neuen Erkenntnisse gewonnen, und diese wären insbesondere für diejenigen Menschen wichtig, die durch die Impfung einen gesundheitlichen Schaden davongetragen haben.
«Das ist keine Wahl, das ist Pflicht!» Dies seien nicht wenige, und die Tendenz sei steigend, sagt der Arzt Niek Rogger, der sich intensiv mit dieser Problematik auseinandergesetzt hat und in seiner Praxis Impfgeschädigte behandelt. Therapeutisch herrsche Nihilismus und Chaos, sodass sich betroffene Patientinnen und Patienten in ihrer Verzweiflung allerlei Untersuchungen unterziehen würden, und das meist auf eigene Kosten. Manchen gehe es durch irgendwelche Therapien besser – vielen aber nicht. «Die Patientinnen und Patienten leiden einerseits an einer Teil-Invalidität durch körperliche und psychosoziale Defizite, mehr noch aber unter der Ignoranz bis hin zu offenen Anfeindungen durch eine Ärzteschaft, die einen Zusammenhang ihrer Beschwerden mit der ‹Impfung› kategorisch ausschliesst», so Rogger. Die Patienten müssten sich auf den Termin bei ihrem Arzt vorbereiten wie auf einen Gerichtstermin, «um dann letztlich in der Schublade der Psychosomatiker zu landen.» Auch Niek Rogger vermisst den Diskurs. Für ihn ist das eine Frage der ethisch-ärztlichen Grundeinstellung, zumal es auch um das Prinzip «primum nihil nocere» (lat.: primär keinen Schaden zufügen), einem der wichtigsten Grundsätze der ärztlichen Sorgfaltspflicht, geht. Er wünscht sich von seinen Arztkolleginnen und -kollegen Rückgrat, ihre ursprünglichen Annahmen zu hinterfragen und sich in den Dienst ihrer Patienten zu stellen. «Das ist keine Wahl, sondern Pflicht!» (siehe Box) Und sie dreht sich doch Es ist also nicht nur eine wissenschaftliche Kontroverse, sondern ebenso eine standespolitische Angelegenheit: Mehrere Anläufe, den Vorstand des ärztlichen Bezirksvereins und zu einem fachlichen Austausch, respektive zur Aufarbeitung der standespolitischen Verfehlungen zu bewegen, scheiterten. Dabei fiel die Argumentation des Präsidenten Andreas Frenzer recht bescheiden aus. Erstens seien die Impfkritiker in der Minderheit, und zweitens hätten zehn Minuten Internetrecherche ausgereicht, um meine Argumente, insbesondere zur Übersterblichkeit und zum Geburtenrückgang, zu widerlegen.
Professor Konstantin Beck, Statistiker und Gesundheitsökonom der Universität Luzern, sagt, dass Impfschäden immer in Bezug zur grossen Anzahl durch die Impfung geretteter Leben gesetzt werden. Aber stimmt das auch bei den jungen Menschen? «In der Altersklasse der 20- bis 39-Jährigen kam es in den fünf Jahren vor der Pandemie ein einziges Mal vor, dass zufällig 40 Personen mehr starben als statistisch zu erwarten war. Das erste Pandemiejahr endete mit 63 unerwarteten Todesfällen, das sind 23 mehr als der bisherige oben erwähnte ‹worst case›. Dabei starben aber nur 15 an (oder mit) Corona. Die Impfung machte die Situation jedoch nicht besser. Von 2021 bis 2022 kletterten die unerwarteten Todesfälle auf 189, das ist 4,7-mal (!) mehr als das frühere Maximum. Auch starben trotz Impfschutz 40 an (oder mit) Covid und nicht nur 15. Der Nutzen der Impfung ist nicht erkennbar, denn seit Beginn der Impfkampagne starben 126 junge Erwachsene mehr als erwartet, und davon zwei Drittel nicht an Covid», so Beck. Ähnlich bei den Geburten, die im Jahr 2022 um 8,5 Prozent zurückgegangen sind. Dies ist der grösste Geburtenrückgang seit 100 Jahren: Sind 75 Prozent der Schwangeren geimpft, dann endet jede 10. Schwangerschaft mit einem Spontan-Abort. Dass das nicht einfach ein freiwilliger Verzicht auf Babys sein kann, stützt zwei Beobachtungen: Die Komplikationen bei Spontangeburten erreichten 2022 Maximalwerte. Und für Deutschland konnte nachgewiesen werden, dass zwar die Zahl der Lebendgeburten, nicht aber die Zahl der Schwangerschaften rückläufig waren.

Man darf davon ausgehen, dass Professor Beck mehr als zehn Minuten benötigt hat, um diese Daten zu analysieren. Was erklärt diese Vehemenz der Gesprächsverweigerung, die in keinem Verhältnis zu den immer häufiger und klarer auftretenden Impfkomplikationen steht? Einer der Gründe dürfte in der zunehmenden Korrumpierung unseres Gesundheitswesens durch die Pharmaindustrie zu suchen sein. So hätten die Rohdaten der Zulassungsstudie der mRNA-Injektionen für 75 Jahre unter Verschluss bleiben sollen. Nun hat ein Gericht in den USA deren Herausgabe erwirkt. Aktuell werden diese Daten durch ein Team in den USA analysiert. Was hier zum Vorschein kommt, reicht «von haarsträubend bis kriminell ». Unter anderem bekräftigen sie die Aussagen von Professor Konstantin Beck.
Keinen Doktor- oder Professorentitel trägt ein mir nahestehender, in der Notfallmedizin tätiger Freund. Nach meinen eingangs erwähnten, impfkritischen Stellungnahmen hat er sich klar von mir distanziert. Vor ein paar Wochen rief er mich an und entschuldigte sich dafür. Wahrscheinlich, so sagte er, habe ich recht. Seine Kolleginnen und Kollegen und er könnten die vielen «unerklärlichen» Notfälle bei jungen gesunden Menschen oft kaum mehr bewältigen.
Dr. med. Daniel F. Beutler ist Hausarzt mit eigener Praxis in Thun. Neben seiner Tätigkeit als Grundversorger ist er in der Suchtmedizin tätig. Dort leitet er ein Projekt zur Behandlung Opiatabhängiger unter Narkose (ANR) und bietet Beratungen zu kontrolliertem Trinken bei Alkoholabhängigen an. Daneben publiziert er regelmässig Texte zu ethischen, lebensrechtlichen und suchtpolitischen Themen. Er ist ehemaliger Grossrat des Kantons Bern und Nationalratskandidat der EDU.
Berner Landbote – Mittwoch, 28. Juni 2023 – Nr. 13
Gastkommentar
Die Rolle der Medien
Behördliche Massnahmen, fehlgeleitete Solidaritätsaufrufe und medizinische Fehlinformationen haben in den letzten drei Jahren Gräben aufgerissen. Eine besonders problematische Rolle spielten dabei die Medien, und zwar auf beiden Seiten. Wo sich in den sozialen Medien eine unüberschaubare Flut von teils absurdesten Meldungen und Fake News fand, fielen die grossen Medienhäuser durch eine bemerkenswerte «unité de doctrine» auf. So erstaunte es kaum, als bekannt wurde, dass Ringier-CEO Marc Walder seine Redaktionen auf einen kompromisslosen Regierungskurs getrimmt habe. Weitaus unschöner war hingegen, dass einige Chefredaktoren den Unmut der Bevölkerung gegen die «Covidioten» nutzten und in ihren Kolumnen schamlos gegen Ungeimpfte hetzten. «Isolieren Sie endlich die Impf-Kasper», forderte Maurice Thiriet, Chefredaktor von Watson. Pascal Hollenstein von CH Media: «Eine Diskriminierung der Impfverweigerer ist gerechtfertigt. » Und Denis von Burg in der Sonntags-Zeitung: «Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen.» Weiter vermittelten sie bereitwillig ihre Plattformen für Politiker, die ins selbe Horn stiessen: «Sind die Intensivstationen voll, müssen Ungeimpfte hintenanstehen », befand FDP-Präsident Thierry Burkart. Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli sagte: «Es kann nicht sein, dass die Ungeimpften uns als Gesellschaft weiterhin in Geiselhaft nehmen», und das zu einem Zeitpunkt, als längst klar war, dass die Impfung weder vor Ansteckung noch vor Weitergabe schützt. Es sei besorgniserregend, wenn die Medienmacht nicht mehr versuche, Regierungskritikern eine Stimme zu geben, sondern sich auf die Seite der Staatsmacht schlage und auf den renitenten Bürger losgehe. Wenn die Medienmacht also Bürgerkritik statt Machtkritik betreibe, schreibt der Publizist Giuseppe Gracia treffend. «Das erinnert an die Art und Weise, wie es in totalitären Regimes funktioniert.»
…und der Zensur
Eine Mittagsveranstaltung im Grossen Rat von und für Impfopfer mit Erlebnisberichten und Fachreferaten stiess auf reges Interesse im Netz. Nach rund 30000 Klicks wurde der Bericht auf YouTube gelöscht, die wissenschaftliche Präsentation des oben erwähnten Prof. Burkhard bereits nach 24 Stunden. Marc Zuckerberg gestand kürzlich, dass Facebook nicht wenige Beiträge zu Unrecht gelöscht habe – und zensiert munter weiter. Ebenso Google, wo bezahlte Werbung (sogenannte Google Ads) für Suchthilfe-Institutionen gesperrt werden, nicht aber diejenigen für Glücksspielangebote und Alkohol. Dies zeigt eine höchst bedenkliche gesellschaftliche Entwicklung auf, zumal diese Firmen de facto über unseren Behörden und Regierungen stehen. Die müssen gar nichts, wenn sie nicht wollen, und da spielt es auch keine Rolle, ob namhafte und renommierte Wissenschaftler oder ethisch motivierte Wortmeldungen der Zensur zum Opfer fallen.
Fake News…?
Medien und Behörden haben die Daten der Zulassungsstudien der Impfstoffhersteller 1:1 übernommen, das heisst Studien, die von der Pharma organisiert, durchgeführt und ausgewertet wurden, und dass von Firmen, die in den letzten Jahren Milliarden an Vergleichs- und Strafzahlungen wegen Betrugs und Datenmanipulation leisten mussten. Was sagen denn die Faktenchecker dazu? Wurde je ein Faktenchecker bemüht, die Aussagen des Bundesrates zur hohen Wirksamkeit und Sicherheit zu prüfen? Immerhin beruhte das Zertifikat darauf, welches sich ebenso wie die sog. Herdenimmunität durch Impfung als wissenschaftlicher Nonsens entpuppte. Möglicherweise werden sie für solche Fakten nicht bezahlt. Die Vermessenheit und Arroganz der Verantwortlichen stehen im umgekehrten Verhältnis zur Bereitschaft, sich für diese Verfehlungen zu entschuldigen.
Daniel Beutler