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2013 klang das noch ganz anders

Früher hat die Tagesschau noch anders über die Klimahysterie berichtet. Dann hat sie die Berichte gelöscht. Aber das Netz vergißt nix. Im Archiv.

27.12.2013

Klima macht Geschichte

Klimaschwankungen gab es auch schon in der Vergangenheit. Die Menschheitsgeschichte ist eng damit verknüpft.

Als vor etwa 11 000 Jahren die letzte Eiszeit zu Ende ging und sich die Eispanzer nach Norden zurückzogen begann eine recht stabile Klimaperiode, die den aufstrebenden Hochkulturen ideale Bedingungen für deren Entwicklung bot. Aber auch geringere Klimaschwankungen seitdem führten in Europa zu historischen Umwälzungen.

Die Letzte Eiszeit dauerte etwa 60 000 Jahre und war geprägt von starken Klimaschwankungen. Seit etwa 11 000 Jahren befinden wir uns im sogenannten Holozän oder Neo-Warmzeit, welche durch ein relativ stabiles Klima geprägt war. Tatsächlich fanden die frühen Hochkulturen am Nil und im Zweistromland ideale Bedingungen vor, welche ihnen sehr gute Ernteerträge einbrachten, was den Aufstieg Ägyptens und Mesopotamiens erst ermöglichte. Die Sahara war zu dieser Zeit eine Savanne mit reichlichen Wasservorkommen durch die Giraffen und Elefanten zogen, wie alte Fels- und Höhlenmalereien bezeugen.

Auch die als Optimum der Römerzeit bezeichnete, recht warme Periode zwischen 100 und 500 n. Chr. fällt wohl nicht ganz zufällig mit der Blütezeit des Römischen Reiches zusammen. Jedenfalls steht diese Epoche in deutlichem Gegensatz zu der darauffolgenden, dem sogenannten Pessimum der Völkerwanderungszeit. Denn zwischen etwa 400 und 600 n. Chr. verschlechterte sich das Klima in Europa wieder und die ausbleibenden Ernten zwangen viele germanische Völker ihren angestammten Lebensraum zu verlassen und sich auf die Suche nach einer neuen Heimat zu machen.

Darauf folgte zwischen 800 und 1300 das Mittelalterliche Optimum, in dem es ähnlich warm war, wie in der letzten Klimanormalperiode von 1961 bis 1990, deren Mitteltemperatur als Bezugswert verwendet wird. Nach alternativen Rekonstruktionen war es in dieser Epoche sogar etwa 0,5 Grad wärmer als heute. Hier bestehen gewisse Unsicherheiten, da aus dieser Zeit keine direkt gemessenen Daten existieren, sondern beispielsweise die Breite von Baumringen oder Eisbohrkerne zu Rate gezogen werden.

Jedoch deuten viele deutsche Ortsnamen aus dieser Zeit auf Weinanbau in Regionen hin, in denen es heute noch zu kühl dafür ist. Des Weiteren besiedelten die Wikinger 982 zum ersten Mal Grönland, was übersetzt „Grünland“ bedeutet. Sie mussten jedoch etwa 200 Jahre später ihre Siedlungen dort wieder aufgeben, da erneut eine kühlere Klimaepochen, die sogenannte „Kleine Eiszeit“ begann.

Sie war charakterisiert von sehr strengen und langen Wintern, sowie kühlen Sommern. Es ist belegt, dass die Ostsee im 15. Jahrhundert mindestens zweimal komplett zugefroren war. Die Gletschervorstöße in den Alpen in dieser Zeit waren die stärksten seit der letzten „richtigen“ Eiszeit. Hungersnöte und Auswanderungswellen in die Neue Welt waren die Folge. Es wird sogar ein Zusammenhang zwischen dem Höhepunkt der Hexenverbrennungen und einer besonders kalten Phase zu Beginn des 17. Jahrhunderts vermutet.

Ursache hierfür sind Schwankungen der Sonneneinstrahlung und eine Reihe besonders starker Vulkanausbrüche, die zu einer weltweiten Abkühlung in den Folgejahren führten. Das eindrucksvollste Beispiel ist der Ausbruch des Tambora in Indonesien 1815. Das Folgejahr ist als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte eingegangen. Die unausweichlichen Missernten ließen vor allem in Süddeutschland den Getreidepreis auf das Dreifache ansteigen.

Diese Beispiele verdeutlichen unsere Abhängigkeit von Wetter und Klima sowie unsere diesbezügliche Verletzlichkeit. Die entwickelten Länder mögen mittlerweile unabhängiger von der Gunst der Natur geworden sein, in der Dritten Welt jedoch gibt es mittlerweile aufgrund der globalen Erwärmung wieder Millionen von Klimaflüchtlingen. Der Einfluss des Klimas auf die Menschheitsgeschichte ist auch gegenwärtig sehr bedeutend.

Freitag, 27. Dezember 2013

Tim Staeger
ARD-Wetterredaktion

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